Schreibmaschinenmuseum in Salmünster eröffnet

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Seit einigen Wochen ist die Kurstadt um ein Museum reicher. Mitten in Salmünsters Altstadt hat Armin Eisel ein Schreibmaschinenmuseum eröffnet, das hessenweit wohl einmalig sein dürfte. Der Salmünsterer Sammler hat seit den 1970er Jahren etwa 500 Schreibmaschinen zusammengetragen.
Sein Wunsch, diese in einem Museum zu präsentieren, erfüllte sich, als ihm die Eheleute Schneider die Räumlichkeiten dafür zur Verfügung stellten. Armin Eisel und viele Helfer renovierten den Altbau, möblierten das Haus mit Vitrinen und Regalen, damit die Schreibmaschinen aus aller Welt auch entsprechend zur Geltung kommen. Ehe die Exponate ihren Platz in den Vitrinen fanden, mussten sie natürlich gesäubert werden. Die meisten Maschinen sind funktionsfähig.
Ein Rundweg führt den Betrachter durch die technische Entwicklung der Schreibmaschinen, von einer amerikanischen „Merrit“ aus dem Jahre 1889, eine Eintasten-Maschine mit einzelnen Lettern, bis hin zu den elektrischen Maschinen unserer Zeit.
Jedes Exponat ist mit einer Karte versehen, die den Betrachter über Marke, Hersteller, Baujahr, Herkunftsland, Technik und Besonderheiten informiert.
Schreibmaschinen mit arabischen, russischen und japanischen Schriftzeichen, solche mit Anschlägen von hinten nach vorne, etwa beim Williams Modell 4 aus dem Jahre 1900, Maschinen mit Breitwagen, mit Inflationstaste, mit Gummitasten, Buchungs-, Reise- und Kinderschreibmaschinen, kleine Maschinen zur Beschriftung von Zeichnungen und solche mit Blindenschrift findet der Museumsbesucher in äußerst übersichtlicher Anordnung. Auch das @-Zeichen ist auf den alten Maschinen zu finden. Das mehrere hundert Jahre alte Zeichen.
„Besonders interessierte mich die Vielfalt der Ideen, um die Konstruktionen stets zu verbessern“, erklärte Armin Eisel und zeigte auf die „Remington Noiseless“, eine der geräuscharmen Maschinen, die eigens für Büros entwickelt worden waren. Schließlich seien die Maschinen Vorläufer der Computer, merkte er an.
Gerne beantwortet Armin Eisel Fragen der interessierten Besucher. Ab und zu finde er kommentarlos abgestellte Schreibmaschinen vor der Museumstür. Nicht alle Maschinen seien jedoch fürs Museum geeignet, weiß Armin Eisel, so bitte er freundliche Spender auf jeden Fall um Kontaktaufnahme.
Das Schreibmaschinenmuseum ist, wie das Heimatmuseum in der Hirtengasse, an jedem ersten und dritten Sonntag im Monat von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Zusätzliche Termine können per E-Mail armin.eisel@t-online.de vereinbart werden.